Nochmal GOC: Wie war das mit den Honoraren?
In einem Schreiben der m:con an alle Teilnehmer der GOC wird
behauptet, Bundessportwart Michael Eichert und TBW-Präsident
Wilfried Scheible hätten finanzielle Forderungen in Höhe von 20.000
bzw. 12.000 Euro pro Jahr für beratende Tätigkeit an die m:con
gestellt. Die gleiche Behauptung ("fünfstellige private
Honorar-Forderungen von ehrenamtlichen (!) Funktionären") wird auch
in der Pressemitteilung der m:con zur Kündigung des Vertrags mit
der GOC-GmbH aufgestellt. Dazu ist festzustellen:
m:con ist ein kommerzielles Unternehmen, das sich vertraglich
dazu verpflichtet hatte, die German Open Championships
auszurichten. Das wirtschaftliche Risiko der Veranstaltung lag mit
Verlust und Gewinn bei der m:con. Kenntnisse und Erfahrungen in der
Organsation von Großveranstaltungen sind bei der m:con vorhanden,
nicht jedoch spezifisches Wissen aus dem Tanzsport. Dieses Wissen
und die Erfahrung im Tanzsport hat sich m:con von Anfang an
käuflich erworben durch entsprechende Verträge mit Experten aus dem
Tanzsport. So war es bei Harry Körner, dem langjährigen
Sportdirektor der GOC, so war es bei Harald Frahm und bei Gerd
Weissenberg. Nachdem Körner ausgeschieden war, Frahm das Steering
Comitee verlassen hatte und Weissenberg nicht mehr Sportdirektor
war, erging das Angebot der m:con an Bundessportwart Michael
Eichert und TBW-Präsident Wilfried Scheible, die fachliche
Kompetenz gegen Honorar zur Verfügung zu stellen. Wie im
Geschäftsleben üblich, wurde über das Honorar verhandelt, wobei die
Position Eicherts und Scheible sich im finanziellen Rahmen der
Honorzahlungen an die bisherigen Sportdirektoren bewegte, jedoch
definitiv nicht in der von m:con behaupteten Höhe. Es kam nie zu
einem Vertragsabschluß, weil die m:con das letzte finanzielle
Angebot mit der Forderung nach "kompromißloser Loyalität notfalls
auch gegen den DTV" gegenüber der m:con und ihrem Geschäftsführer
verbunden hatte.
Die Behauptung, die ehrenamtlichen Funktionäre Eichert und
Scheible hätten finanzielle Forderungen in fünfstelliger Höhe
gestellt, ist somit in dieser Form nicht richtig. Es gab für
Eichert und Scheible keinen Grund, dem Wirtschaftsunternehmen m:con
ehrenamtlich zur Verfügung zu stehen. Es gab auch keine leeren
Forderungen, sondern Angebote und Verhandlungen über das Honorar
für definierte, umfangreiche Aufgaben im Rahmen der sportlichen
Belange der German Open Championships.
von Ulrike Sander-Reis Uhr